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Interessantes über Propolis

Interessantes über...

1) Was bedeutet der Name "Propolis" ?
Die Bezeichnung Propolis stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "vor der Stadt".

2) Was ist Propolis eigentlich genau ?
Als Propolis oder Kittharz bezeichnet der Imker den Stoff, mit dem die Bienen sämtliche Fugen und Ritzen der Beute verschließen, um ein möglichst zugfreies Quartier zu bekommen.

Das Flugloch wird ebenso einbalsamiert wie die Rähmchen und die Innenseiten der kompletten Beuten. Warum nehmen die Bienen diese Arbeit auf sich ? Haben sie nicht so schon genug zu tun ?
Propolis zum Abdichten von Spalten zwischen zwei Zargen.

3) Warum sammeln Bienen Baumharz ?
Mit Hilfe des Baumharz-Bienenspeichel-Gemisches gelingt es den Bienen, Krankheiten tatsächlich "vor dem Stock" zu lassen. Die antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaft beeinflusst maßgeblich die Gesundheit des Bienenvolkes. Die Keimarmut im Bienenstock lässt so gut wie keine Krankheiten auftreten. Erst dadurch wird es möglich, dass im Hochsommer 40.000 Bienen und mehr zur gleichen Zeit in einer so engen Behausung leben und überleben können, ohne dass Krankheiten bzw. Seuchen eine Rollen spielen. Propolis ist für das Bienenvolk überlebenswichtig ! Neueste wissenschaftliche Untersuchungen gehen sogar davon aus, dass durch den Einbau von Propolis in die obersten Schichten der Waben diese so verändert werden, dass die Kommunikation der Bienen im Stock bei unterschiedlichen Temperaturbedingungen überhaupt erst ermöglicht wird.

Eine Biene mit einem "Propolishöschen" ruht sich am Stockeingang von ihrer äußerst anstrengenden Arbeit aus.
4) Von welchen Bäumen holen die Bienen Baumharz ?
Propolis ist der klebrige Überzug der Knospen und Rindeneinrisse von Pflanzen. Damit schützen die Bäume und Sträucher sich vor dem Eindringen von Krankheitskeimen bzw. ihre Knospen vor Nässe. Am liebsten werden von den Bienen Birken, Pappeln, Erlen, Kastanien und Weiden angeflogen.
5) Welche Stoffe enthält Propolis ?
Die Zusammensetzung von Propolis kann stark variieren, je nachdem von welchen Bäumen und Sträuchern die Bienen es gewonnen haben. Bisher wurden weltweit mehr als 300 verschiedene Inhaltsstoffe gefunden.
Inhaltsstoffe
Anteile in Prozent
Harz und Balsam
ca. 50 %
Wachs
ca. 30 %
Ätherische Öle
ca. 10 %
Pollen
ca. 5 %
Mineralstoffe
Spurenelemente
organische Säuren
Aromastoffe


Mineralien/Spurenelementen:
Eisen
Kupfer
Magnesium
Natrium
Selen
Aluminium
Kalzium
Chrom
Kobalt
Zink
Vanadium
Mangan
Silizium
Strontium


organischen Säuren/ Aromastoffe:
Gerbsäure
Zimtsäure
Vanilin
Kaffeesäure
Sorbinsäure
Zimtalkohol
Enzyme
antibiotische Stoffe

6) Wie gewinnt der Imker Propolis ?
In unseren gemäßigten Breiten sind die größten Propoliseinträge im Hoch- und Spätsommer zu erwarten. Die Mindesttemperatur muss rund 20° Celsius betragen, denn erst jetzt ist sie weich und geschmeidig genug, um überhaupt von den Bienen geerntet werden zu können.

Die Propolis gewinnt man mit Hilfe von Kunststoffgittern, die auf die obersten Rähmchen gelegt werden. Bei jeder wöchentlichen Durchsicht der Völker werden die Gitter durch neue ersetzt.
ein auf die Rähmchen aufgelegtes Propolisgitter
mit Propolis gefüllte Zwischenräume
7) Wie wird das Propoilis verarbeitet ?
Zurück in der Imkerei werden die Kunststoffgitter sofort eingefroren, um ein Austrocknen der ätherischen Öle zu verhindern. Außerdem lässt es sich so leichter abschaben, da die Propolis bei Temperaturen unter Null fest und spröde wird. Vor der Pulverisierung muss das Kittharz auf einem weißen Untergrund auf mögliche Fremdkörper hin untersucht werden. Zerrieben wird es in einer Kaffeemühle. Nach jedem Mahlvorgang wird dem Gerät eine längere Pause gegönnt, damit es komplett abkühlen kann. Somit wird ein mögliches Erhitzen der Propolis und damit ein Zerstören wichtiger Inhaltstoffe verhindert. Jetzt kann man das Propolispulver mit 70%-igem Alkohol ansetzen.
8) Propolislösung mit oder ohne Alkohol - für was soll ich mich entscheiden ?
Grundsätzlich kann man die vorher zu feinem Pulver geriebene Propolis nur in hochprozentigem Alkohol (Ethanol) auflösen. Nach neuesten Erkenntnissen scheint eine 70 %ige Lösung die besten Ergebnisse zu bringen. Nach dem Herausfiltern von Verunreinigungen ist die (normale)  alkoholhaltige Propolislösung fertig.
Hat man jedoch erfolgreich ein Alkoholproblem bekämpft, kann eine innere Anwendung dieser Tropfen jedoch nicht für gut geheisen werden. Deshalb gibt es Propolis auch ohne Alkohol. Dazu wird diese Lösung einem Destilationsverfahren unterzogen und stark erhitzt, so dass der Alkohol bei 78°C verdunsten kann. Die Herstellung einer alkoholfreien Propolislösung ist also mit einem höheren Aufwand verbunden und wird somit von vielen Imkern nicht realisiert werden können. Außerdem kann man davon ausgehen, dass durch diese Erwärmung auch zahlreiche Wirkstoffe in Mitleidenschaft gezogen werden.
9) Wie wurde Propolis in früheren Zeiten angewendet ?
Schon seit Tausenden von Jahren verwenden Menschen Propolis in den unterschiedlichsten Anwendungen. Die Ägypter verwendeten sie in großen Mengen in der damaligen Chemie und in der Kunst der Mumifizierung der Toten. Besonders beliebt war sie aber in der Medizin. in Arabien wurde sie zur Behandlung von Zahnleiden, Karies und Mundhöhlenentzündung verwendet. Während des großen Feldzuges von Napoleon Bonaparte durch Europa setzte man sie erfolgreich in der Wundbehandlung ein. Und selbst im zweiten Weltkrieg verwendeten sie russische Ärzte bei der Wundbehandlung.
10) Welche Heilwirkung hat Propolis ?
Über nachgewiesene Heilwirkungen dürfen Imker aus rechtlichen Gründen keine Aussagen treffen. Imkereiprodukte sind nämlich keine Medikamente !

Bitte nutzen Sie die zahlreichen Quellen der Literatur oder des Internets, um sich ausgiebig zu diesem Thema zu informieren. Wenden Sie sich bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst an Ihren Arzt, Apotheker und/oder Heilpraktiker !
11) Welche Dosierung ist sinnvoll ?
Langsam beginnend den Körper an den "Stoff aus dem Bienenstock" gewöhnen, egal ob äußerlich oder innerlich. Bei innerlicher Anwendung maximal 1 Tropfen pro kg Körpergewicht pro Tag verteilt über 24 Stunden. Die jeweiligen Dosierungen entnehmnen Sie bitte ebenfalls aus den zahlreichen Quellen der Literatur oder des Internets.
12) Wie nehme ich Propolistinktur ein ?
Am besten nimmt man Propolis immer in Verbindung mit einem Teelöffel Leinöl ein. Der Vorteil dabei ist, dass das Propolis nicht am Löffel verklebt. Zusätzlich erhält man so wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken.
Propolistinktur kann auch auf ein Stück Brot getropft werden. Dabei kann aber das Propolis an den Zähnen haften bleiben und ein klebriges Gefühl hervorrufen. Ebenso kann es in ein Glas mit (lauwarmen) Wasser getropft werden. Dabei entsteht eine milchige Trübung und ein Teil des Propolis bildet eine klebrige Schicht auf der Innenseite des Glases.

Grundsätzlich sollte man nie die Propolislösung und Honig zeitgleich einnehmen, da der Alkohol der Tinktur zu einer Denaturierung der Eiweiße führt.
13) Wie wird Propolis im Allgemeinen vertragen ?
Grundsätzlich ist jede Verwendung bzw. Anwendung mit einem Allergierisiko verbunden ! Jedoch ist die Verträglichkeit außerordentlich hoch. Propolis ist keine Wunderdroge und sichert auch nicht das Ewige Leben.
Besondere Vorsicht ist bei Personen geboten, die Blutverdünner (z.B. Marcumar)  einnehmen, da Propolis ebenfalls eine blutverdünnende Wirkung hat ! In ernsthaften Krankheitsfällen sollte Propolis nur auf Anweisung und/oder Empfehlung eines Arztes, Heilpraktikers oder Therapeuten verwendet werden.
14) Deutsche Fachgesellschaft für Propolisforschung e.V.
Wenn Sie noch mehr über Propolis erfahren wollen, dann schauen Sie auf die Internetseite der Deutschen Fachgesellschaft für Propolisforschung. Besonders die beiden Unterseiten Wirkung und Anwendung könnten Sie interessieren.
15) Weiterführende Literatur:
Wolfgang Oberrisser
Imkereiprodukte
(Verarbeitung von Honig, Pollen, Wachs & Co)
2. Auflage 2006
Leopold Stocker Verlag
Graz-Stuttgart
ISBN 3-7020-0920-5
Klaus Nowottnick
Propolis
(Gewinnung - Rezepte - Anwendung)
4. Auflage 2010
Leopold Stocker Verlag
Graz - Stuttgart
ISBN 978-3-7020-1285-4
Drymat
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